Andrea Garbald (1877–1958) blieb sein Leben lang seiner Heimat, dem Bergell, verbunden. Er wirkte als Chronist des Tales und schuf Porträts sowie Postkartenbilder und Landschaftsaufnahmen. Parallel dazu hat er ein eigenständiges fotografisches Werk geschaffen und eine Bildästhetik entwickelt, die für seine Zeit einzigartig war. Das Bündner Kunstmuseum präsentiert erstmals umfassend das Schaffen von Andrea Garbald als Fotograf und als Künstler.
Andrea Garbalds Werk muss in dem reichen kulturellen Kontext betrachtet werden, in dem es entstand: Die von Gottfried Semper entworfene Villa Garbald, die Bibliothek der Familie, das literarische Schaffen der Mutter Silvia Andrea. Während Andrea Garbalds Porträt der Familie Giacometti weltberühmt wurde, geriet sein Schöpfer in Vergessenheit. Die Auftragsarbeiten haben ihn immer weniger interessiert, mit seiner freien Fotografie blieb er hingegen ganz auf sich selbst gestellt und zog sich weitgehend zurück. So blieb auch sein Werk lange unbekannt. Erst Jahre nach seinem Tod kam es wieder zum Vorschein. Der Nachlass wird heute im Bündner Kunstmuseum aufbewahrt. In der Ausstellung werden rare Originalabzüge gezeigt. Parallel dazu wird für die zahlreichen Glasnegative eine eigene Präsentationsform entwickelt. Teile der Bibliothek und Tondokumente geben weitere Einblicke in die Welt von Andrea Garbald.
Die Ausstellung steht im Zusammenhang mit dem Jubiläum «150 Jahre Villa Garbald». Zu diesem Anlass erscheint auch die erste Monografie über den Fotografen und Künstler.
Vernissage: Freitag, 14. Februar, 18 Uhr
Begrüssung: Regierungsrat Martin Jäger und Vreni Müller-Hemmi, Präsidentin Stiftung Fondazione Garbald
Einführung: Stephan Kunz, Direktor Bündner Kunstmuseum
Katalog
Beat Stutzer (Hg.), Andrea Garbald (1877–1958). Fotograf und Künstler im Bergell, mit einem Gespräch zwischen Stephan Kunz und Hans Danuser, Fondazione Garbald, Bündner Kunstmuseum Chur, Text deutsch und italienisch, ca. 208 Seiten, 180 sw Abbildungen