2020
Seit mehr als 25 Jahren entwickelt Evelina Cajacob ein subtiles und vielschichtiges Werk, das in dieser Ausstellung erstmals im Überblick gezeigt wird. Gemeinsam mit der Künstlerin haben wir eine Auswahl ihrer Arbeiten getroffen und eine Ausstellung konzipiert, die Objekte, Zeichnungen und Videoinstallationen umfasst und sich über elf Räume des Bündner Kunstmuseums erstreckt. Die spezifische architektonische Situation von Neu- und Altbau ist dafür ebenso massgebend wie das feine Zusammenspiel der verschiedenen Medien. Eine chronologische Abfolge ist kaum auszumachen. Vielmehr zeigen sich Schwerpunkte, um die Evelina Cajacob immer wieder kreist: So gibt es thematische Reihen mit poetischen Zeichnungen; es gibt das Interesse für Stofflichkeit und Materialität und die dazugehörige Handarbeit; es gibt aber auch die Beschäftigung mit übergreifenden Vorstellungen von Zeit, Bewegung, Wiederholung, die sich in zeichnerischen Prozessen ebenso manifestieren wie in den Handlungsabläufen der Videos. Und letztlich zieht sich die Auseinandersetzung mit der Linie wie ein roter Faden durch dieses Werk, das der Zeichnung neue Dimensionen verleiht, gerade weil sie sich nicht nur auf das Medium Zeichnung beschränkt.
In schwebender Leichtigkeit führt uns die Künstlerin durch eine fragile Bildwelt, die sich auf Elementares konzentriert und dabei emotionale und gedankliche Lebensbereiche gleichermassen berührt.
Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Bochum entstanden.