Seit 2007 wird im Bündner Kunstmuseum alle zwei Jahre der Willy Reber Kunstpreis verliehen. Ein anerkannter Preis für bedeutende Schweizer Künstlerinnen und Künstler. Doch wer ist Willy Reber? Im Andenken an den Arzt, Sammler und Künstler hat Charlotte Reber-Bodmer die Willy Reber Stiftung gegründet, die sich um das künstlerische Erbe ihres Mannes kümmert und sich darüber hinaus in Graubünden immer wieder kulturell engagiert. Das Bündner Kunstmuseum Chur widmet dem Künstler nun eine eigene Ausstellung und zeigt Arbeiten die zwischen 1960-1995 im Verborgenen entstanden sind. Zu Lebzeiten hat Willy Reber (1922 – 1995) seine Kunst nie öffentlich ausgestellt und auch sonst alles Biographische unter Verschluss gehalten oder vernichtet. Der aktuelle Einblick in sein Werk gibt indirekt Hinweise auf die künstlerischen und geistesgeschichtlichen Bereiche, mit denen sich Willy Reber in völliger Zurückgezogenheit auseinandersetzte. Schon während seiner Ausbildungszeit hat sich Willy Reber intensiv mit Malerei beschäftigt, die Kunst des Surrealismus und des Informel studiert und in eigenen Werken umgesetzt. Dabei war es ihm bereits wichtig, das Sichtbare zu durchdringen und in innere Welten vorzustossen. Während seiner beruflichen Tätigkeit als Mediziner und später während seines Engagements für den Schweizerischen Nachrichtendienst trat die künstlerische Beschäftigung in den Hintergrund. Auch biografisch weiss man aus dieser Zeit kaum etwas. Ab 1979 widmete sich Willy Reber dann ganz der Kunst. Er schuf Arbeiten in verschiedenen Techniken. Er beschäftigte sich mit der Bergwelt rings um seine Wahlheimat auf der Lenzerheide und spürte immer wieder die Grenze zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren auf. Seine intensive Beschäftigung mit Joseph Beuys führt ihn zu einer künstlerischen Auffassung, in der sich Materie und Geist gegenseitig bedingen.