Bündner Kunstmuseum Chur
Museum d’art dal Grischun Cuira
Museo d’arte dei Grigioni Coira

2023

Abraham David Christian. Jenseits der Sprache
16.09.2023—07.01.2024

Der 1952 in Düsseldorf geborene Abraham David Christian ist seit seiner ersten Beteiligung als 20-jähriger an der Documenta 5 in Kassel ein international tätiger Künstler mit Ateliers in Düsseldorf, New York, Tokyo und seit wenigen Jahren auch in Chur. Nach seinen Erdskulpturen der 1970er Jahre, die der Minimal Art und Arte Povera nahestanden, hat er sich in seinem späteren Schaffen auf die Arbeit mit Papier und Karton konzentriert und seine fragilen Werke in Gips oder Bronze gegossen. Sie entstehen oft in Werkgruppen, wobei jedes einzelne Objekt durch eine radikale Reduktion charakterisiert ist. Das gilt auch für seine Zeichnungen, in denen er zwischen freien Formen und höchst eigenwilligen Chiffren hin und her pendelt. Die Ausstellung im Bündner Kunstmuseum Chur zeigt einen Überblick über das Schaffen dieses Künstlers in einer konzentrierten, auf die spezifischen Räumlichkeiten abgestimmten Präsentation.

Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler konzipiert und eingerichtet. Sie wird von einer Publikation begleitet mit Fotografien von Gaudenz Signorell.

 

Die Aussenskulpturen
Im Rahmen der Ausstellung werden auch einzelne Werke des Künstlers an ausgewählten Orten in Graubünden im Aussenraum ausgestellt. Abraham David Christian bereist seit vielen Jahren den Kanton und besucht immer wieder Stätten, die ihm wichtig sind, dazu gehören das Kloster Müstair, St. Peter in Mistail, die Kirchenruine San Gaudenzio und Bondo im Bergell sowie das Avers-Tal. In Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen vor Ort werden einzelne Skulpturen präzise platziert ohne sich in den Vordergrund zu drängen: ganz so, als würden sie schon lange
da stehen.

Kirche von Avers-Cresta. Der im Volksmund auch „Edelweisskirche“ genannte Bau stammt als älteste, einheitlich romanische Talkirche aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert. Der Kirchturm mit zweigeschossigem Glockenturm wurde im 18. Jahrhundert errichtet und beherbergt drei Glocken noch aus vorreformatorischer Zeit von 1513. Die Skulptur befindet sich in einer Mauernische.

Kirche St. Peter Mistail, Alvaschein. Die ehemalige Klosterkirche über der Albulaschlucht ist die einzige unverbaute Dreiapsidenkirche der Schweiz, entstanden vermutlich um das Jahr 800, mit Wandmalereien aus drei Epochen: karolingisch, gotisch und barock. Die Skulptur ist vor der Kirche aufgestellt.

Kloster St. Johann, Müstair. Im Münstertal, einem der reizvollsten Süd-täler Graubündens, liegt das im späten 8. Jh. als Mönchskonvent gegründete und seit dem 12. Jh. ununterbrochen bestehende Frauenkloster. Das Kloster hat dem Dorf und dem Tal seinen Namen gegeben. Im Jahr 1983 wurde es in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen. Die Skulptur befindet sich im Innenhof des Klosters.

Kirchenruine San Gaudenzio, Casaccia. Das heute bestehende Gebäude wurde im frühen 16. Jahrhundert im spätgotischen Stil errichtet. Doch schon zu Zeiten Karls des Grossen war diese Wallfahrtskirche im Bergell ein beliebtes Ziel von Pilgern. Davon zeugen Rötelzeichnungen im Innern der Kirche. Die Skulptur ist vor der Kirche aufgestellt.

Palazzo Salis, Bondo. Der 1766-76 nach Plänen eines Mailänder Architekten errichtete Palast gilt als schönster Herrschaftsbau im Bergell. Sein aus der Erbauungszeit stammender Garten wurde 2008 mit dem «Prix Schulthess des jardins» ausgezeichnet. Die Skulptur steht in einer Nische der Umgebungsmauer.

ÖffnungszeitenDi-So 10.00–17.00 Do 10.00 – 20.00