Die in Basel lebende Künstlerin Franziska Furter (* 1972) ist eingeladen, im Labor des Bündner Kunstmuseums eine ortsspezifische Installation zu realisieren. Franziska Furter hat den Raum als Ganzes verstanden und dafür zentrale Elemente ihrer künstlerischen Arbeit zu einer feinen und poetischen, aber auch spannungsreichen Gesamtheit verbunden. Das Schaffen von Franziska Furter pendelt zwischen Zeichnung und Skulptur, zwischen Wand und Raum. Oft nehmen ihre zweidimensionalen Arbeiten raumgreifende Dimensionen ein und ihre räumlichen Arbeiten sind von der Linie aus gedacht und behalten die Subtilität von Zeichnungen. Atoms of Delight: Rings um den Raum hängen lange Perlenschnüre in unterschiedlichen Konstellationen, mal eng verschlungen, dann wieder weitmaschig über grössere Distanzen gespannt. Das labyrinthische Netz erweist sich als Zeichnung im Raum, schillert im Licht, um sich an anderen Stellen wieder aufzulösen, folgt der Schwerkraft, um sich gleichzeitig von allen Bedingungen zu lösen. Small Fires: Der Boden des Ausstellungsraumes ist mit Dutzenden von kleinen Objekten belegt, die sich in Form und Materialität einer eindeutigen Lesbarkeit entziehen. Sind es Korallen, Spinnen oder Tretminen? Tot oder lebendig? Relikte aus einer vergangenen Zeit oder Wesen, die hier erst zum Leben erwachen? Die Wände des Raumes sind in einem kalten Grün gestrichen und erinnern an die Farbe von Schmelzwasser in Bergbächen oder kleinen Bergseen. Ein Atelieraufenthalt in der Fundaziun Nairs in Scuol brachte die Künstlerin an das Ufer des Inns, der immer wieder diese Farbe trägt. Aus dem Inn, an dem das Atelier liegt, stammen auch die Nägel, das Basismaterial für Small Fires. Im Zusammenspiel der Elemente gelingt es Franziska Furter, ein Landschafts- oder Naturbild zu evozieren. Als Betrachtende tauchen wir ein und finden uns wieder in einem reichen Spiel an Assoziationen.