2022
Wolfgang Laib (*1950, D) gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart. Sein Schaffen zeichnet sich durch eine tiefe Beziehung zur Natur und einem Bekenntnis zur Einfachheit aus. Dabei prägen östliche Philosophien aus Indien sein Leben und seine künstlerische Praxis seit den 1970er Jahren. Der Künstler konzentriert sich bis heute auf wenige zyklische Werkgruppen.
Seit seinen Reisen nach Indien als junger Mann inspirierte ihn die Idee, den Menschen als Teil eines grossen Ganzen zu sehen. Dieser Lebensweise folgt er auch in seiner Kunst. Der Künstler ist dabei dem Universellen, dem Zeitlosen auf der Spur und arbeitet mit natürlichen Materialien wie Pollen, Reis, Milch oder Bienenwachs. Er findet dieses ganzheitliche Verständnis aber auch in unserer Kultur. In der Gegenüberstellung von einem kleinen Berg aus farbintensivem Blütenstaub und einem Eucharistiekästchen gestaltet Wolfgang Laib eine verblüffende Beziehung. Die Präsentation steht in einem ausgelegten Feld aus tausenden Reisbergen. Als wichtiges Nahrungsmittel symbolisiert Reis Vitalität und ist grundlegend für das irdische Leben. Mit der temporären Installation offenbart der Künstler die spirituelle Dimension der Kunst und führt uns direkt zu den Quellen seiner Poetik.
Zur Ausstellung erscheint bei Lars Müller Publishers eine reich bebilderte Publikation mit Textbeiträgen und Installationsansichten.