Allgemeine Inhaltsabfrage

Claudia Jolles, Chefredaktorin Kunstbulletin

Das Bündner Kunstmuseum ist eine Wohltat – ein souveräner Bau, der das urbane Zentrum von Chur mit der atemberaubenden alpinen Umgebung in Bezug setzt. Ein Bau, der die hier über Generationen gepflegte Kultur in neuem Glanz erstrahlen und gleichzeitig mit der Kunst unserer Zeit in Dialog treten lässt. Und eine Wohltat für uns, weil wir hier Teil dieses Austausches werden und dabei unsere eigenen Wertvorstellungen und unsere Eigenheiten schärfen, aber auch relativieren können. Für mich ist jeder Museumsbesuch in Chur ein Geschenk.

Eberhard W. Kornfeld, Kunsthändler, Auktionator, Sammler und Verleger

Der Bergkanton Graubünden mit seinem rauen Klima, das den Bewohnern in früheren Jahrhunderten viel abverlangte, hat trotz all den Widrigkeiten eine grosse kulturelle Vergangenheit. Man denke nur an die einmaligen Deckenmalereien von Zillis. Aber Sorgen um das tägliche Brot und der Auf- und Ausbau von Verkehrswegen hatten Priorität. Und so kam der Kanton erst nach dem Kriege von 1914 bis 1918 zu einem Museum, das der Bildenden Kunst gewidmet ist. Kein Neubau, man begnügte sich mit der Übernahme und dem Ausbau einer luxuriösen Stadtvilla, aber mitten im Stadtzentrum, der "Villa Planta". Es war auch höchste Zeit, denn mittlerweile wirkten im Kanton in Maloja und Stampa die international bedeutenden Künstler Giovanni Segantini, Giovanni Giacometti und Augusto Giacometti. Und Alberto Giacometti, der ein Jahrhundert-Künstler des 20. Jahrhunderts werden und den Ruhm Graubündens in alle Welt tragen sollte, stand 1919 am Beginn seiner Laufbahn. Ernst Ludwig Kirchner aus Deutschland, auch er von grosser künstlerischer Bedeutung, hatte 1917 Graubünden als Wohnsitz gewählt. Mit den erwähnten vier Künstlern ist auch meine Laufbahn eng verbunden, besonders mit Giovanni Giacometti, Ernst Ludwig Kirchner und Alberto Giacometti. Mit Alberto war ich ab 1948 freundschaftlich verbunden, davon zeugen u.a. auch die 5 Portraitzeichnungen, die er von mir geschaffen hat. In Frauenkirch durfte ich 1962 und 1982 die beiden Wohnhäuser von Kirchner erwerben und im Laufe der Jahrzehnte eine Sammlung von Werken Kirchners aufbauen. 1964 eröffnete ich auf privater Basis im "Haus auf dem Wildboden" das erste Kirchner Museum in Davos. Im Rothaus in Bolligen schlafe ich unter vier Ölbildern von Giovanni Giacometti. Im Laufe der letzten Jahrzehnte sind die Verbindungen zum Churer Kunstmuseum immer sehr eng gewesen, auf vielfältige Art haben wir gegenseitig voneinander profitiert. Ich schätze den Bestand der Sammlung, der viele Preziosen enthält und profitierte von der umfangreichen Ausstellungstätigkeit in den Jahren nach 1950 bis zur Gegenwart. Unvergessen ist die Eröffnung des Erweiterungsbaues, ermöglicht durch die Grosszügigkeit von Harro Bodmer, der dem Museum ganz neue Dimensionen verleiht und es zu internationaler Bedeutung erhoben hat. Durch die Ehrenbürgerschaft von Davos bin ich seit 2004 auch Bündner geworden, das schätze ich sehr und dafür bin ich von Herzen dankbar. Dem Bündner Kunstmuseum wünsche ich "ad multos annos" und weiterhin ein international ausstrahlendes Wirken.

Not Vital, Künstler

Das Bündner Kunstmuseum Chur ist das erste Museum, das ich besucht habe. Es hat an Frische nie verloren. Es ist wie nach Hause zu gehen.

Kathleen Bühler, Kuratorin

Provinz ist etwas, was im Kopf stattfindet und nichts mit der Lage eines Ortes an sich zu tun hat. Und gerade in der Kunst sehen wir dieses Phänomen immer wieder: wenn man zu klein, zu lokal, zu ängstlich denkt, kommt nicht wirklich Energie, Poesie oder Atem zustande - alles schwer zu fassende Eigenschaften, die sich in flüchtigen Stimmungen äussern, welche jedoch sichtbar werden oder eben nicht. Mit dem neuen Bau hat das Bündner Kunstmuseum Räume erhalten, welche alle Bedingungen bieten, solche poetischen, energetischen und atmenden Begegnungen zwischen Menschen und Kunst entstehen zu lassen. An guten Künstler*innen mangelt es im Kanton ja bekanntlich nicht und so braucht Chur auch in Zukunft den Ruch des Provinziellen nicht zu scheuen.

Kathleen Bühler, Kuratorin Gegenwartskunst Kunstmuseum Bern, 2005 – 2008 Konservatorin im Bündner Kunstmuseum Chur.

Peter Zumthor, Architekt

Kunst ist wichtig.
Künstler sind wichtig.
Kunstwerke sind wichtig.
Kunstmuseen sind wichtig.
Kunstsachverständige sind wichtig.
Kunstkritiker sind wichtig.
Kunstliebhaber sind wichtig.
Kunstvereine sind wichtig.

Herzliche Gratulation zum hundertjährigen Bestehen,

Peter Zumthor

Ute Haferburg, Direktorin Theater Chur

Als fremd hinzugezogene Theaternachbarin durfte ich zehn beeindruckende und immer inspirierende Ausstellungsjahre erleben des nunmehr 100jährigen Bündner Kunstmuseums.
Für mich eine faszinierende Entwicklung von der platzbeengten historischen Villa Planta mit berühmter Passerelle zum Anbau und einer beeindruckenden Sammlung und guten Ausstellungen, das Finale des Anbaus mit der grossen Nationalpark-Installation über die klug und kreativ gesetzten mobilen Ausstellungen im ganzen Kanton während der Bauphase, mit einer eindrücklichen, in die Tiefe gestaffelten Baugrube und drei terrassierten Riesenbaggern, die ich von meinem Fenster aus täglich bestaunen durfte, bis zum grossen architektonischen Wurf mit ganz neuen Ausstellungsmöglichkeiten.
Das neue BKM katapultiert sich durch die kluge, vernetzende Museums-Dramaturgie unter der künstlerischen Direktion von Stephan Kunz in die Liga der bedeutenden internationalen Museen und gibt gleichzeitig dem ganz Eigenen der Bündner Kunst - und Kunstschaffenden Freiraum und engagiert sich nachhaltig für den Nachwuchs. Die Bündner Kunst-Kaaba von Barrozzi/Veiga ist für mich ein Mekka der zeitgenössischen Kunst, zu dem man immer wieder zurückkehrt.

Sara Masüger, Künstlerin

Das Bündner Kunstmuseum ist ein ganz außergewöhnlicher Ort für mich,
der mir sehr viel bedeutet.
Ganz besonders ist mir der Laborraum ans Herz gewachsen.
Danke für die wunderbaren Ausstellungen und das große Engagement!

Kim Bauer, Präsidentin Jugendparlament Stadt Chur, BKV-Mitglied und Studentin

Obwohl ich in Chur geboren und aufgewachsen bin und mich Kunst schon seit meiner Kindheit interessiert, war mir die Kunst meiner Heimat lange wenig bekannt. Erst durch die Besuche im Bündner Kunstmuseum mit seinen vielseitigen Ausstellungen habe ich die heimische Kunst kennen- und schätzen gelernt. In den abwechslungsreichen Ausstellungen wird das Werk von Kunstschaffenden in und aus Graubünden mit internationaler Kunst in Dialog gebracht und zeigt die Vielfalt und Qualität lokaler Kunst.
Ich gratuliere zum hundertjährigen Bestehen und freue mich darauf, auch bei künftigen Besuchen immer wieder Neues zu lernen.

PD Dr. Roger Fayet, Direktor Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA)

Wie glücklich ein Land, das Museen wie das Bündner Kunstmuseum Chur hat! Wo die Menschen nicht in eine ferne Grossstadt reisen müssen, um Kunst in höchster Qualität zu sehen, sondern wo sie die Auseinandersetzung mit erstklassiger Kultur täglich und vor Ort erleben können. Das Bündner Kunstmuseum beherbergt eine Sammlung, die nationale Bedeutung und Pflege des regionalen Kulturerbes in idealer Weise vereint. Ein kompetentes Team kuratiert Ausstellungen, die bewegen und weit über die Kantonsgrenzen ausstrahlen. Ein differenziertes Vermittlungsangebot hilft dabei, eigene Wege zu anspruchsvollen Werken zu finden. Und das Museum scheut sich auch nicht, heikle Aufgaben wie die Untersuchung der Provenienz der Sammlungsbestände anzugehen. Dazu kann man nur gratulieren. Und erst recht, wenn die Institution dabei gleich noch einen runden Geburtstag feiert!

Martin Vincenz, CEO Graubünden Ferien

Wahr, wohltuend und weitsichtig - was für die Marke Graubünden und den Tourismuskanton insgesamt gilt, dies strahlt das Bündner Kunstmuseum in Chur auch mit 100 Jahren aus.
Das Museum mit seinen national und international beachteten Ausstellungen hat nebst dem hohen künstlerischen und kulturellen Wert auch touristische Bedeutung für den ganzen Kanton. Noch nie war die Aufmerksamkeit so gross. Mit dem Erweiterungsbau im stilvollen Kontext zur Villa Planta hat das Kunstmuseum einen frischen «Auftritt» erhalten, der über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen wird. Tradition und Moderne wurden architektonisch aufs Schönste miteinander verknüpft. Es freut mich, dass durch die Erweiterung dem Museum heute ganz neue Möglichkeiten (und weitere Flächen) offenstehen. Als regelmässiger Besucher schätze ich die Diversität der Ausstellungen, vor allem auch die stete Berücksichtigung von jungen Kunstschaffenden. Kein Zufall, führte der erste Teamausflug von Graubünden Ferien nach meinem Amtsantritt ins Bündner Kunstmuseum. Und nicht zuletzt ist auch das Museumscafé privat wie geschäftlich immer ein Besuch wert. Nebenbei: Wir haben es kürzlich aufgenommen in eine Liste der 10 schönsten Cafés in Graubünden.
Ich wünsche dem Kunstmuseum und seinem Publikum viele weitere inspirierende Ausstellungen und die dazu nötige kreative Weitsicht.

Dr. Renato Fasciati, Direktor Rhätische Bahn AG

Seite an Seite und Hand in Hand für Graubünden
Das Kunstmuseum und die Rhätische Bahn haben sehr viele Gemeinsamkeiten. So steht der eindrückliche Erweiterungsbau direkt neben unserem heutigen Verwaltungsgebäude, während die Villa Planta von 1898 bis 1910 der Sitz der Rhätischen Bahn war. Beide Institutionen stehen für Graubünden und strahlen weit darüber hinaus! Die RhB bringt aus den Destinationen und Regionen Graubündens Feriengäste und Einheimische nach Chur ins Kunstmuseum. Auf der eindrücklichen Fahrt wächst die Vorfreude auf die Kunstschätze, welche im Museum dem interessierten Publikum vermittelt und präsentiert werden. Und auf der Heimfahrt begegnen den Reisenden viele Stimmungen, Orte und Situationen, welche im Bündner Kunstschaffen ideal thematisiert werden.
Die RhB ist stolz auf das Kunstmuseum, die grosse Sammlung und attraktive Präsentation. Wir gratulieren herzlich zum Jubiläum und freuen uns, auch in Zukunft Hand in Hand unsere gemeinsamen Gäste faszinieren zu dürfen.

Alois Vinzens, CEO Graubündner Kantonalbank

Ich habe das Glück, das Bündner Kunstmuseum von meinem Arbeitsplatz aus zu sehen.
Das Bündner Kunstmuseum in seiner baulichen Dualität bestehend aus der Villa von Planta und dem Neubau von Fabrizio Barozzi und Alberto Veiga sowie seiner anerkannten musealen Qualität ist für Chur und den Kanton Graubünden eine enorme Bereicherung und ein Anziehungspunkt mit überregionaler Ausstrahlung.
Ich gratuliere dem Kunstmuseum zum 100-Jahr-Jubiläum.