Das Bündner Kunstmuseum Chur wartet diesen Herbst mit einem reichen Ausstellungsprogramm auf. Zwei neue Ausstellungen widmen sich zwei wichtigen Schweizer Künstlern, die sich intensiv mit Fragen der Malerei, des Bildes und der Wahrnehmung beschäftigt haben: Rémy Zaugg und Adrian Schiess treten beide mit der Kunstgeschichte in Dialog und gehen dabei ganz eigene Wege.
Adrian Schiess (*1959) ist mit seinen «Flachen Arbeiten» bekannt geworden: mit Industrielack bemalte Bildtafeln, die liegend präsentiert werden und als Bildträger für Spiegelungen und Reflexionen fungieren. Parallel dazu ist ein reiches malerisches und fotografisches Werk entstanden, das im Zentrum der Ausstellung im Bündner Kunstmuseum steht. In den verschiedenen Werkgruppen offenbart sich die grosse Offenheit des Künstlers bei seiner unablässigen Befragung des Bildes. Er macht Prozesse der Entstehung seiner Werke sichtbar und stellt vor allem immer wieder die Erscheinungsweisen der Malerei in Zeit und Raum und bei wechselndem Licht zur Diskussion. Dementsprechend ist die Präsentation seiner Arbeiten stark auf den spezifischen Ort ausgerichtet und macht diesen auf neue Art erfahrbar. Für die Ausstellung werden sämtliche Zwischenwände des sogenannten Sulserbaus entfernt und die Fenster geöffnet. Zusätzlich werden einzelne Werke von Adrian Schiess in die Sammlungsausstellung integriert und treten in Dialog mit Werken u.a. von Augusto Giacometti.
Katalog
Adrian Schiess. Werke 1978-2012: Zur Ausstellung von Adrian Schiess erscheint eine Werkmonographie im Rahmen der Reihe Binding Séléction d’artistes. Sie bietet einen Überblick über das Schaffen von Adrian Schiess von 1978-2012 mit zahlreichen Abbildungen sowie Texten von Roman Kurzmeyer, Ulrich Look, Christian Spies und einem Gespräch zwischen Stephan Kunz, Christel Raussmüller und Adrian Schiess. Hrsg. Stephan Kunz und Roman Kurzmeyer, Kehrer Verlag, Heidelberg.
Vernissage: 7. September 2012, 18 Uhr
Begrüssung und Einführung: Stephan Kunz, Direktor Bündner Kunstmuseum