Die Fondazione Garbald betreibt heute ein Denklabor und führt den offenen Geist der Familie Garbald in die Gegenwart. Dafür stehen ihr die von Gottfried Semper geplante Villa sowie der neue Turmbau der Architekten Miller & Maranta zur Verfügung.
An die Erbauer und einstigen Bewohner der Semper-Villa erinnert zuerst und vor allem das Haus sowie die darin noch immer aufbewahrte Bibliothek. Von einem Garbald-Museum oder Räumen voller Memorabilien hat man bewusst abgesehen. Und wenn das Bündner Kunstmuseum die Villa heute als Aussenstelle benützen darf, so sind wir uns des besonderen Ortes bewusst und verwenden die Räumlichkeiten nicht als Galerie oder Ausstellungsraum, sondern setzen mit Kunst neue Impulse.
In ganz besonderem Masse wollen wir im Jubiläumsjahr (150 Jahre Villa Garbald, 10 Jahre Denklabor Garbald) diesem Anspruch Folge leisten, gleichzeitig aber den Garbald-Geist zu neuem Leben erwecken und das Vergangene im Spiegel des Gegenwärtigen erscheinen lassen.
Für die Jubiläumseinrichtung blickt nun mit Katalin Deér erneut eine Künstlerin auf dieses Werk und zeigt es neu und aus anderer Perspektive. Mit ihrer Kamera hat sie bildnerische Recherche betrieben und die Garbald-Fotografien im Archiv und im Ausstellungsraum fotografiert. Was dabei zu Tage tritt, ist der fotografische Blick: Sie zeigt uns, wie Andrea Garbald die Dinge gesehen hat: Wie die Menschen, die Tiere, die Gegenstände, die Häuser bei Andrea Garbald gleichermassen Objekte und Subjekte sind.
Ausstellungsort: Villa Garbald, 7608 Castasegna
Vernissage: Samstag, 31. Mai 2014, 18 Uhr, Villa Garbald
Begrüssung: Stephan Kunz, Direktor Bündner Kunstmuseum
Publikation: Katalin Deér. Eco Echo Garbald, hrsg. v. Fondazione Garbald/Bündner Kunstmuseum Chur, Castasegna/Chur 2014, 24 S., Ill., ISBN 978-3-905240-68-9.