2017
1. Bild.
ohne Titel (AL 960), 2003, Acryl auf Leinwand
Das Bündner Kunstmuseum Chur widmet der deutschen Künstlerin Anne Loch eine umfassende Retrospektive. Die einstmals vielbeachtete Malerin hatte sich in den 80er Jahren radikal aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Die Ausstellung "Künstliche Paradiese" zeigt nun erstmals das immense, in weiten Teilen unbekannte Werk der 2014 im Bergell verstorbenen Künstlerin.
Die 1946 in Minden geborene Künstlerin Anne Loch war nach ihrer Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf mehrere Jahre in Italien tätig. 1984-1988 lebte sie in Köln und fand als Malerin in einer Zeit des "Hungers nach Bildern" grosse Beachtung. Wichtige Galerien in Deutschland und der Schweiz haben sie vertreten und sie wurde mit ihren Landschaften und Stillleben im Kontext der neuen Malerei ("Farbe bekennen") und im Umfeld der "Romantik in der Kunst der Gegenwart" gut rezipiert.
1988 zog sich Anne Loch für 14 Jahre nach Thusis zurück und fand in Graubünden eine neue Wahlheimat. Der Rückzug war radikal sowohl gegenüber dem Kunstbetrieb wie auch der neuen Umgebung, in der man sie kaum zur Kenntnis nahm. Im Stillen hat sie hier unermüdlich gearbeitet und ein umfangreiches Werk geschaffen. Die Auseinandersetzung mit der Natur, das Bild der Landschaft in der Malerei, das künstliche Paradies in seiner ganzen zerbrechlichen Schönheit hat sie weiter beschäftigt.
2002 ging Anne Loch zurück nach Deutschland und lebte einige Jahre in Duisburg und Essen. Sie arbeitete weiter an Werkgruppen, die sie in der Schweiz begonnen hatte und schuf parallel dazu neue Arbeiten. 2013 zog sie wieder nach Graubünden, wo sie 2014 nach schwerer Krankheit im Bergell verstarb.