In keinem anderen Schweizer Kanton ist die Jagd in der Öffentlichkeit derart präsent wie in Graubünden. Das Bündner Kunstmuseum widmet ihr nun erstmals eine grosse Ausstellung, die allerdings weit über Graubünden hinausgreift. Sie fragt nach Konstanz und Wandel in der Darstellung und Interpretation der Jagd als einer vielfältigen, universell verbreiteten Kulturtechnik und betrachtet das regional solide verankerte Thema im Kontext international bedeutender Kunst.
Jagd bedeutete schon immer viel mehr als die blosse Beschaffung von Nahrung oder die Abwehr von Nahrungskonkurrenten. Jagdbare Tiere gehören zu den frühesten Motiven von Malerei und Skulptur überhaupt. Die Ausstellung denkt über Jagd, Jäger und Gejagte nach, wie sie von der Antike bis zum „Animal Turn“ der Gegenwart wahrgenommen und dargestellt werden. Sie thematisiert den mythologischen Überbau von Artemis und Diana bis zum heiligen Hubertus. Sie spürt dem Zusammengehen von Eros und Thanatos nach, zeigt die Jagd als Bühne der Macht, illustriert die Bedeutung von Trophäen, fragt nach der Wildnis als Sehnsuchtsort. Die in der Ausstellung präsentierten „Bilder von der Jagd“ reflektieren ohne enzyklopädischen Anspruch verschiedene Vorstellungen und Erscheinungsformen und bestätigen damit eine Grundkonstante der Jagd: Sie befördert Bilder und Geschichten.
Die Ausstellung zeigt Werke von: Judith Albert, René Auberjonois, Balthasar Burkhard, David Chancellor, Jean Siméon Chardin, Carl Friedrich Deiker, François Desportes, Adolf Dietrich, Mark Dion, Albrecht Dürer, Susanna Fanzun, Marc-Antoine Fehr, Carlee Fernandez, Marcantonio Franceschini, Caspar David Friedrich, Franz Gertsch, Anne Golaz, Alex Hanimann, Carl Wilhelm Hübner, Christian Jankowski, Jacob Jordaens, Paul Klee, Pierre Klossowski, Max Liebermann, Anne Loch, Robert Mapplethorpe, Guy Oberson, Jean-Baptiste Oudry, Turo Pedretti, Pablo Picasso, Éric Poitevin, Florio Puenter, Markus Raetz, Peter Paul Rubens, Ernst Georg Rüegg, Erik Schmidt, Roman Signer, Andreas Slominski, Gerda Steiner/Jörg Lenzlinger, Félix Vallotton, Not Vital, Jan Weenix, Caspar Wolf, Verena Zoller.
Hinzu kommen ausgewählte kulturhistorische Objekte.