Die Ausstellung Nationalpark ist die letzte, grosse Hommage an den Sulserbau. 60 Jahre lang diente das vom Architekten Walther Sulser entworfene Gebäude als «Naturhistorisches und Nationalparkmuseum», dann benutzte es das Bündner Kunstmuseum ab 1989 für Wechselausstellungen. 2014–2016 wird an diesem Standort der Erweiterungsbau des Bündner Kunstmuseums errichtet. Die Installation des Künstlerpaars Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger erinnert nicht nur an die ursprüngliche Funktion des Gebäudes, sie schafft auch Raum für Neues: Der Park wird sich stetig wandeln, seine Pflanzen- und Kristallwelt wird wachsen und vergehen – vom längsten bis zum kürzesten Tag des Jahres.
Das Künstlerpaar Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger verwandelt den Sulserbau des Bündner Kunstmuseums in einen noch nie dagewesenen «Nationalpark». Vom Untergeschoss bis in den Dachgiebel hinauf gestalten sie das Gebäude um: Sie reissen die Einbauten raus und bauen eine Berglandschaft daraus, zapfen das Dachwasser ab und konstruieren Wasserläufe damit, öffnen Museumsfenster, holen Sonne, Wind und Regen ins Haus, pflanzen verschiedenste Gewächse, locken alle möglichen Tiere an und präsentieren Sammlungen und Ansammlungen, in denen sich die Grenzen zwischen Künstlerischem, Künstlichem und Natürlichem verwischen.
Mit ihrer Installation Nationalpark erinnern Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger nicht nur an die ursprüngliche Funktion des Baus, sie schaffen auch Raum für Neues: die Installation wird sich im Laufe der sechs Monate stetig verändern. Die Pflanzen- und Kristallwelt wird wachsen und vergehen, blühen und verblühen. Im Nationalpark sind Bildergärten, Gedankenfelder und Wissensquellen angelegt, die neue Ideen und Zusammenhänge entstehen lassen, was denn die Natur und das Museum sein könnten. Die Ausstellung ist eine Pflanzstätte für Einfälle, ein Treibhaus der Fantasie, ein Beobachtungsraum der Kunst und ein Ökosystem unerwarteter Aktivitäten.
Der Schweizerische Nationalpark feiert 2014 sein 100-jähriges Jubiläum. Die Ausstellung im Bündner Kunstmuseum bildet dazu den künstlerischen Auftakt.
Gerda Steiner (1967) & Jörg Lenzlinger (1964) arbeiten seit 1997 zusammen. Sie haben sich national und international einen Namen gemacht mit grossen, raumgreifenden Installationen, die sie für die jeweiligen Orte entwickelt haben, etwa für die Landesausstellung der Schweiz, die Expo.02 (Heimatmaschine), für die Biennale Venedig/Kirche San Staë (Giardino calante, 2003), für die Stiftsbibliothek St. Gallen (Seelenwärmer, 2005), im ACCA Melbourne (water hole, 2009), im Arp Museum, Rolandseck (Hochwasser, 2011), im Art Tower Mito, Japan (power sources, 2012).
Vernissage: Freitag, 21. Juni, 18 Uhr
Begrüssung und Einführung: Stephan Kunz, Direktor Bündner Kunstmuseum, unter Mitwirkung des Bündner Wanderchores.
Apéro und Serge’s Buffet