1. Bild.
Beatrix Sitter-Liver, Flerdner Heutücher – der Tod der Ahnen, 1981–1989
Mit der Überzeugung, dass Textilien bestickte Welten sind, hat die in Bern lebende und tätige Grafikerin, Textilkünstlerin, Zeichnerin, künstlerische Philosophin und Malerin Beatrix Sitter-Liver (Chur *1938) die imposante Installation anlässlich der Ausstellung "Archiv. 80 Jahre Bündner Kunst" dem Bündner Kunstmuseum geschenkt.
Durch die Präsentation der sieben 200 x 200 cm Baumwolltücher am Boden, an der Decke oder an der Wand eines Ausstellungsraums und durch ihre Platzierung neben 60 grafischen Blättern (Siebdrücken und Fotolithografien) werden die abgenutzten Blachen fürs Tragen des Heus auf den Bergwiesen zu robusten Erzählern ihrer eigenen Geschichte: Eine kleine Gemeinde - Heimatort der Künstlerin, unermüdliche Familien, ein arbeitsames Leben, das jedoch im Einklang mit dem Naturraum geführt wurde.
Während acht Jahren (1981–1989) hat Beatrix Sitter-Liver die Tücher gesammelt und mit neuen eigenhändig gewebten Stücken getauscht. Die Änderung des Alltagslebens und damit den Tod der Traditionen werden räumlich sichtbar. Eine Welt, die immer mehr nur auf Fotografien zu sehen ist.
Beatrix Sitter-Liver (Chur *1938)
Flerdner Heutücher - Der Tod der Ahnen
1981–1989
Variable Installation
Baumwolle Heublachen,
7-teilig, je 200 x 200 cm
Siebdruck und Fotolithografie,
60-teilig, je 60 x 60 cm
Bündner Kunstmuseum Chur,
Schenkung der Künstlerin (2017)